Der Atlantische Lachs ist Fisch des Jahres 2019  -  hier ist seine besondere Geschichte:

Lachs, Wasser & Stein

Lachs
Der Numedalslagen - Kjerrafossen, in der Nähe von Larvik

Das Lachsgeheimnis - Lachs, Wasser & Stein

 

Der Lebenszyklus eines wilden, norwegischen Lachses beginnt in einem winzigen Ei, das geschützt zwischen kleinen, von der Kraft des Wassers abgeschliffenen Granitkieseln auf dem Grund eines Flusses liegt. Aus diesem Ei schlüpft der kleine Lachs schließlich und verbringt die ersten ein, zwei Jahre seines Lebens in seinem Geburtsfluss.

 

In dieser Zeit verinnerlicht er den Geschmack des Wassers, das von den Mineralien des Fluss-Gesteins und des Gesteins der vielen Zuläufe des Flusses geprägt ist. Das Flussgestein spielt eine weitere, wichtige Rolle im Leben des kleinen Lachses. Die größeren Steine bieten dem Lachs Schutz vor seinen Feinden, er steht in ihrem Strömungsschatten, um möglichst wenig Energie zu verbrauchen und er findet an ihnen seine Hauptnahrung, Fliegenlarven, die an der Oberfläche der Steine leben. Diese Steine und die Kiesel bestehen aus dem sog."Lachsgranit", einem norwegischen Urgestein.

 

Nach gut zwei Jahren verlässt er den Fluss als kleiner "Smolt" in Richtung Meer, auf der Suche nach ergiebigen Fressgründen, oftmals bis weit nach Grönland oder zu den Faröer-Inseln. Nach einigen Jahren und um einige Kilo schwerer, wird der Lachs geschlechtsreif und eine innere Stimme drängt ihn dazu, sich fortzupflanzen. Aber nicht irgendwo, sondern genau dort, wo er als kleiner Lachs hergekommen ist. Dort kennt er sich aus und nur dort, in seiner vertrauten Umgebung, soll er sein Lebenswerk vollenden.

 

Lachs
"Lachsgranit"-Felsen an der Küste von Larvik, Südnorwegen

Ein Wunder der Natur

 

Er ist weit weg von seiner Heimat und wie soll er den Weg aus den fast unendlichen Weiten des Atlantiks zurückfinden? Doch die Natur hat ihn mit einer sensorischen Besonderheit ausgestattet, einem unglaublichen Geschmackssinn, der es ihm möglich macht, das Wasser seines Geburtsflusses aus dem Ozean herauszuschmecken und es so zurückzuverfolgen, bis er wieder auf dessen Ursprung trifft. Es ist der Geschmack des Gesteins und der Mineralien, den er sich als Junglachs eingeprägt hat. Ein Geschmack, der sich niemals verändert und der ihn untrüglich leitet, wie er schon alle Lachse vor ihm geleitet hat.

 

So beginnt eine lange Wanderung und er folgt den Strömungen an der norwegischen Küste entlang, bis er schließlich im Mündungsbereich seines Flusses angekommen ist. Nach einer Anpassungsphase an das Süßwasser beginnt er den kräftezehrenden Aufstieg in den Oberlauf des Flusses.

 

Es ist Spätsommer und er ist tatsächlich zurückgekehrt in seinen Fluss.  Als weiblicher Lachs beginnt er nun mit der Suche nach einem geeigneten Standplatz, in dessen Nähe er später im Jahr, wenn seine Eier ausgereift sind, mit seiner starken Schwanzflosse eine Kiesmulde ausheben wird. Dort wird er die von seinem Partner befruchteten Eier ablegen und diese wieder mit Kies bedecken , bis neue kleine Lachse schlüpfen und der Zyklus des Lachslebens erneut beginnen kann.

 

norwegischer Lachs
Atlantischer Wildlachs aus dem Numedalslagen, Südnorwegen
Lachs
Atlantischer Zuchtlachs aus der Aquakultur in Norwegen